Log: 25. Juli 2006

Harry Krenn ist Kaufmann. Das scheint sein Leben umfassend zu bestimmen. In einem bemerkenswerten Zusammenhang. Krenn engagiert sich in Bereichen, die man als "soziale Problemzonen" bezeichnen könnte. Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, die oft starke Widerstände hervorbringen. Genau das reizt Krenn, wenn er an "Outcasts" denkt, denen in diesem reichen Land nicht gar zu gerne Raum gegeben wird. Das Bearbeiten von Widerständen.

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Genau DAS ist ja das Problem. Dieser Widerwillen einer Gesellschaft, ihre eigenen "Randzonen" zu akzeptieren. Die genau deshalb Randzonen sind, weil es einen Katalog von Problemen gibt, die als "nicht gesellschaftsfähig" gelten. Wie auch immer! Wo "offizielle Stellen" gelegentlich verreiben, bringt Krenn Dinge in Fluß. Um möglichst allen Beteiligten einen günstigen Ausgang zu eröffnen. (Wofür er den "Menschenrechtspreis des Landes Steiermark" [LINK] erhielt.)

Das Plauderstündchen mit ihm fand ich vor allem darin anregend, daß er eine völlig unsentimentale Einstellung zu Problemlagen hat. "Geht nicht heißt eigentlich: Ich kann nicht." Das solle man sich klar machen. Lösungen würden sich keinesfalls erzwingen lassen. Weshalb man darauf achten solle, langen Atem zu haben, um dann ansetzen zu können, wenn Wege sich öffnen ließen. "Nie was mit Krampf", sagt er. Und wie lassen sich Dinge bewegen? Die Welt habe zwei Grundsituationen, sagt er: "Kaufen und verkaufen." Wenn die einen nicht haben möchten, was die anderen anbieten können, werde man nicht zusammenkommen.

Cut!

Ob man DAS für eine sehr typische "Nil-Szene" halten darf? Na, ich weiß nicht. Oder. Vielleicht ist genau DAS eben "Nil-Groove". Während da im Hintergrund der Ingenieur Jürgen Kapeller die Wandergitarre schlägt und, wer weiß, wohl auch dazu singt, meditiert vorne Kuratorin Hermiria Grabner über einem Malzgetränk.

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Nachdem ihr offenbar Graphic Novellist Jörg Vogeltanz ein paar Ansichten zur Welt und zur Kunst dargelegt hat. Man darf ruhig davon ausgehen, daß die beiden in ihren Auffassungen nicht gerade rasend kompatibel sind. Wie sehr doch derlei Bildchen an einem zerren, die Gerüchteküche zu bedienen. Aber ich tue das natürlich nicht. Das leben ist hart genug ...

[martin]

[Foto 1 & 2: Krusche]


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