Log: 29. Juli 2006 "Was machst du grade?"
"Ich schau nur."
"Was gibt's zu sehn?"
"Zwei Leute tragen eine Rakete vorbei."

Sie ahnen gewiß, Telefonate, die solche
Passagen enthalten, werfen Klärungsbedarf auf. Aber es ist nun mal so, daß in diesem
Abschnitt der Dreihacken-Gasse einem immer wieder erstaunliche Dinge unter die Augen
kommen.
Wenn man allerdings so vor dem "Nil"
sitzt und den Blick nur ein bißchen wendet, ist das mit der Rakete gar nicht mehr so
lustig. Das folgende Bild hat Abdi Hassan aus Syrien mitgebracht. Eine Station auf seinem
langen Weg. Dort haben Raketen einen ganz anderen Zusammenhang ...

Cut!
Erinnerungen. Das kommt in einem Text der aus
Serbien stammenden Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov vor. Als sie im "Nil" Station
gemacht hat. Da hieß es unter anderem:
>>Ja, hier liebt man schwer und tötet
leicht. Diese Bilder sind fad geworden. Und die Schutzpanzer zu dick. Mauthausen,
Jasenovac, Srebrenica. Schutz vor der ungeheuerlichen Wahrheit. Vor dem Unvorstellbaren.
Schutz. Schutz vor HIER, Schutz vor DORT. Schutz vor ANDERSWO. Schutz vor SELBST.<<
[Quelle]

Memories! Es wird diesem Thema ein
Baodo-Projekt gewidmet sein. Hier sind erste Notizen dazu: LINK. Darin ist die Frage
gestellt:
>>Was könnte, trotz aller Kontraste,
ein gemeinsames Feld von einiger Tragfähigkeit sein, wenn wir uns vornehmen, die
Möglichkeit einer breiteren Webpräsenz zu erkunden? Worin überschneidet sich auch das
einander Fremde auf jeden Fall?<<
[martin]
[Foto 1 & 3: Krusche, Foto 2:
Hassan]
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