Log: 31. Juli 2006

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Zwei Künstlerinnen, die in der Aufbau-Phase von Baodo eine wesentliche Rolle gespielt haben: Eva Ursprung (links) und Cym (rechts). Es gehört zur Praxis von Baodo, daß Kunstschaffende ihre Kompetenzen einbringen, um dem gesamten Prozeß Impulse zu geben. Ursprung ist aber gerade in kühlere Gefielde ausgewichen:

>>hier gibts sogar internet - das 4-sterne hotel bringts echt. übermorgen bin ich wieder mit schlafsack allein am gletscher.<<

Cut!

Ich hab ihn am Tisch eines Kurden kennengelernt. Mustafa. Er ist Türke. Baggerfahrer. "Habt ihr Streß miteinander, Türken und Kurden?" fragte ich ihn. "Manche", sagte er lächelnd. "Ich nicht." Man sieht, daß sie sich gut vertragen. Das sei hier anders als in der alten Heimat.

Was mich an Mirjanas Überlegungen erinnert: "Hier vertragen sich meine Landsmenschen sehr gut. Serben, Bosnier, Kroaten. Zuhause nicht. Warum hat das Land untergehen müssen?"

Was einem sehr darüber zu denken gibt, wie denn Ideologien sich durchsetzen, die aus Mitmenschen "Gegenmenschen" machen können.

Mustafa ist für mich der erste Baggerfahrer, mit dem ich mich über Literatur aus dem Mittelalter unterhalten konnte. Über die Schriften von Mevlana, der unter den Sufis Dschalal ad-Din Muhammad Rumi heißt.

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Oder über das historische Konstantinopel. Was ich insofern bemerkenswert finde, als ich nicht mal in meinem Milieu jederzeit darauf wetten kann, daß man zum Beispiel wenigstens ungefähr weiß, wann der Zweite Weltkrieg zu Ende war.

Erinnerungen. Deutungen. Auffassungen von der eigenen Geschichte. Der Umgang mit Differenzen in diesen Auffassungen. Das sind sehr wichtige Themenstellungen. Kulturell und politisch oft von enormer Brisanz.

Cut!

Übrigens. Geschichte. Geschichten. Deutungen. Dies hier ist eine Leiste, die im Plauderton zu verschiedenen Positionen von Baodo hinführt. Vergangenes, Aktuelles, Kommendes. Mit all seinen Verzweigungen.

Es gibt da auch eine Archivbereich, wo man die alte Baodo-Website noch finden kann. Sozusagen die Dokumente der "Pionierzeit". Apropos! Ich hab in meinem Archiv auch derlei Dokumente gefunden.

Fotografien vom 6. August 2000. Den Standort "Nil" gab es damals noch nicht. Baodo-Obfrau Veronika Dreier hat in der Rottalgasse verfügbare Arbeiten der Leute aus Afrika gesichtet:

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[martin]

[Foto 1, 2 & 3: Krusche]


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