Log: 1. August 2006

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Hinter dem "Nil" erkennt man sehr gut, daß dies schon lange vor allem Wirtschaftsraum ist. Die hoch aufragende Mühle ist eine der letzten. Der "Mühlgang", das nahe Rinnsal, bezieht seinen Namen daher, daß er einst Kraftquelle für Maschinen war, die mit Wasser betrieben wurden. Eben auch ... für Mühlen.

Einst war dies die sogenannte "Murvorstadt". Wir sagen heute einfach "8020 Graz". Dieser Teil hatte über Jahrhunderte die Aufgabe, dem gut situierten "8010 Graz" all jene Versorgungsleistungen zu bieten, deren laute, übelriechenden oder anstrengenden Seiten die feinen Leute nicht in ihrer Nähe haben wollten. Manufakturen, Schmieden,. Seifensiedereien ...

Cut!

Vom "Nil" ist es nur ein kurzer Fußweg zur Andrä-Kirche. In der ein Buch aufliegt, das vor allem den Sorgen der Menschen gewidmet ist. Egal welche Seite man aufschlägt, man stößt fast ausnahmslos auf Zeilen, die Momente behandeln, in denen jede gedachte oder gefundene Schranke zwischen Menschen ganz nachrangig wird.

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Oder kennt hier jemand keine Situation, die sich in so einem Satz mitteilt? Wie immer man nun weltanschaulich zu Religiosität stehen mag, diese zentrale Position, ist universell vertretbar: Daß das Leiden der Menschen ein Ende haben soll. Wovon handelt sowas? Letzten Sonntag war in der "Kleinen Zeitung" folgende Headline zu finden:

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Wie behütet oder weltfremd muß jemand leben, wie borniert oder kaltschnäuzig muß jemand sein, um anzunehmen: Solche Gefährdung, solche Peinigung, solche Angst würden Menschen leichtfertig auf sich nehmen? Womöglich aus Gründen irgend einer Bequemlichkeit? Es ist obszön, die erfahrbaren Motive für den Gang derlei furchterregender Wege zu ignorieren oder gefällig umzudeuten.

Cut!

Sprachregelungen. Sie sind das Gerüst von Definitionsmacht. Wer darf sagen, WAS etwas ist? Wer benennt die Dinge und Angelegenheiten? Umgekehrt: Jedes Milieu hat seinen Jargon. Bleiben einem dessen Bedeutungen fremd, sind Mißverständnisse vorprogrammiert. Das "Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum ZEBRA" bietet da etwas Orientierungshilfe:

log09d.jpg (11967 Byte) „Im Bereich der Ausländer-, Flüchtlings-, und Migrationspolitik gibt es eine Vielzahl von Begriffen, rechtlichen Ausdrücken und Abkürzungen, die für die meisten unverständlich bzw. wenig bekannt sind. Zumal auch eine Vielzahl von Begriffen tatsächlich einen komplizierten Hintergrund aufweisen.

Gesetzliche Bestimmungen, Ausnahmeregeln, Handhabung in der Praxis, Interpretation des Gesetzgebers oder der Bundesregierung, Kritik der JuristInnen und Beratungseinrichtungen u.v.m. ...“ [LINK]

[martin]

[Fotos: Krusche]


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