14. Oktober 2006

log41a.jpg (41872 Byte)

Der Autor Chibo Onyeji ist Ibo, stamm aus Nigeria und ist in Wien als International Economic Consultant tätig. Onyeji las gestern in Graz aus seinen Gedichten, teils in der Sprache seines Volkes, teils in Englisch. Anschließend brachte er sich in eine kleine Foto-Session ein, die zum Projekt "Exociti" gehört, das demnächst auch im "Nil" Station machen wird. [Onyeji on Location]

Wir hatten im Anschluß an die Veranstaltung eine kleine Debatte, in der etliche Beispiele zur Sprache kamen, bei denen Menschen aus Afrika sehr gefährliche Jobs tun, wobei sie von den Firmen nicht einmal angemessene Schutzbekleidung erhalten.

log41b.jpg (23750 Byte)

Anlaß für dieses Gespräch war der Giftgas-Unfall, der sich unlängst in einer Lederfabrik in Wollsdorf zugetragen hat. (Siehe dazu: Salzburger Nachrichten!) Verfolgt man die Berichterstattung, fällt auf verblüffende Weise auf, daß man hier die Herkunft einiger Opfer NICHT erwähnt.

Verblüffend im Sinne von: wird über Straftaten berichtet, ist es fast durchgängig die Regel, etwa die afrikanische Herkunft eines Täters ausdrücklich zu erwähnen. Bei den Berichten über diesen Unfall, der drei Tote und etliche Verletzte gefordert hat, erfahren wir nicht, was man mir im Sicherheitsreferat der Bezirkshauptmannschaft Weiz mitgeteilt hat. Daß eine der Toten eine schwangere Afrikanerin war.

Wozu man sich unweigerlich fragen müßte: Warum läßt eine Firma eine schwangere Frau in einen Bereich, wo mit derart giftigen Stoffen gearbeitet wird? Dazu habe ich noch nichts weiter erfahren können. Im oben verlinkten Zeitungsbericht steht immerhin am Artikel-Ende ein dezentes:

>>Viele Mitarbeiter beim Spezialleder-Produzenten Wollsdorf sind Ausländer.<<

Auf der Firmenwebsite von "Wollsdorf Leder" fand ich ein PDF-Dokument, das in der Sache nicht gerade sehr aufschlußreich ist ...

[martin]

[Fotos: Krusche] [Links & Quellen]


reset | core | home
41•06