Input #7 / Stefanie Öttl: Ebony and Ivory Diese Ausstellung zeigt Werke aus zwei ganz unterschiedlichen
Kulturen, die hier aufeinandertreffen und die Grenzen, welche von der Gesellschaft gezogen
werden, überschreiten. ART HAS NO BOUNDARIES! KUNST KENNT KEINE GRENZEN! Dies verkörpert
die Ausstellung EBONY AND IVORY des Bildhauers Samson Ogiamien und der Malerin Stefanie
Öttl.
Ebenholz steht sowohl für Das Schwarze, sei es
Samsons Hautfarbe, oder das Schwarz, welches er für seine Skulpturen verwendet, als auch
die Verkörperung der afrikanischen Kultur. Elfenbein steht für Das Weiße,
sei es Stefanies Hautfarbe, das Weiß in Samsons Skulpturen, oder auch die Europäische
Kultur.
Da das Weiß das in Afrika vorkommende Elfenbein
symbolisiert, zugleich aber auch die europäische Kultur verkörpert, soll es das
Ineinanderfließen und das Miteinander der beiden Kulturen zeigen, auch deren
grenzüberschreitende Kunst, die von Ogiamien und Öttl zum ersten Mal in einer
gemeinsamen Ausstellung präsentiert wird.
Die Skulpturen des nigerianischen Bildhauers Samson
Ogiamien sind sehr stark von der traditionellen Kultur des Benin Kingdom, Edo State in
West-Nigeria, beeinflußt. Der Edo State ist für seine Bronzeskulpturen bekannt. Das
historische Ereignis, worauf der Künstler in seinen Arbeiten immer wieder bezug nimmt,
ist das sogenannte Benin Massaker im 18. Jahrhundert. Bei diesem Massaker
wurde König Ovorame N Ogbisi des Benin Kingdom von den Briten nach Calabar deportiert und
zahlreiche Bronzeskulpturen aus dem Palast des Königs entwendet.
Das Werk Mother and Children repräsentiert
Idia, die Mutter des König Ezigie, welche als einzige Frau in den Krieg zog
und einige Soldaten tötete. Sie ist aus diesem Krieg nicht mehr zurückgekehrt. Die
Perlenketten, welche man auf einigen der Skulpturen findet, erinnern an die traditionelle
Kultur des Benin Kingdom.
Die Bilder der in Graz geborenen Malerin Stefanie Öttl
sind sehr gefühlsbetonte Werke. Leinwand ist nicht ihr einziger Maluntergrund; sie
tendiert dazu, mit verschiedensten Materialien wie Seidenpapier, Jute, Stoff und sonstigen
Textilien zu experimentieren. Den Kontakt zur Farbe möchte sie direkt erfahren und
verzichtet daher oft auf die Verwendung von Pinseln und anderen Malutensilien. Öttl
bedient sich nur ihrer eigenen Hände und Stofffetzen in verschiedenen Größen.
Ihre Arbeit als Bühnenbildnerin wird besonders in den
Mixed Media-Collagen sichtbar. Besonders wichtig ist ihr der Prozeß, der so ein Bild
entstehen läßt. Indem sie in Acrylfarbe getränkte Stofffetzen auf den Maluntergrund
wirft, werden viele Emotionen freigesetzt, welche dann beim ruhigen, fast schon
meditativen Herauszeichnen einzelner Figuren, oft abstrahierter Blumen, verarbeitet
werden.
Die immer wieder auftretenden abstrahierten Blumen, oft
Rosen, verkörpern natürliche Ästhetik, Eleganz, und Fragilität, welche von ihren
Dornen geschützt werden müssen. Die Knospen, die sich langsam öffnen, um das Leben und
die Welt zu entdecken, spielen dabei eine große Rolle. Auch bei der Aktmalerei kommt es
auf Stimmung, die Ausstrahlung des Modells und die Kooperation zwischen Modell und Malerin
an. Darüber hinaus liegen einigen der poetischen und emotionalen Werke selbst
geschriebene Gedichte zu Grunde.
Die Teilnahme an der Internationalen Sommerakademie in
Salzburg bei den aus China stammenden Zhou Brothers sowie ihre Aufenthalte in Chile und
Kanada haben ihre Werke beeinflußt.
+) Stefanie Öttl: LINK
+) Ausstellung im
"Nil"
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