14. August 2006 Ich hab schon erwähnt, daß das "Nil" dem
"Celery's" gefolgt ist, vor welchem hier ein Tankstelle bestanden hatte. Zur
Tankstelle gab es eine kleine Schilderung im Eintrag
vom 9. August. Das "Celery's" war dann eine Initiative von Sabina Hörtner und Christine
Wassermann. Hörtner erinnert sich:
>>die tankstelle war schon länger nicht mehr, wir
haben den raum/die räumlichkeit als baustelle übernommen. völlig desolat (foto/s
kommt/en von christine). wir haben mit hilfe einiger freunde alles nach und nach
hergerichtet, geschrubbt, gekittet und gestrichen, auch fenster gestrichen (einst
abgeblättert rot nun grün), die bar bauen lassen, möbel beim BAN besorgt etc.
es war auch ein langer weg, alle genehmigungen für eine
betriebsstätte zu beantragen und letztendlich zu bekommen.
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bei eröffnung
hatten wir noch kaum küchengeräte, wir hatten einfach kein budget mehr (war alles unser
geld, keine subventionen - und so blieb es auch), erst im laufe der zeit konnte mit
umsätzen investiert werden: |
der geschirrspüler kam erst nach einem halben
jahr). wir (c + s) arbeiteten bis zum schluss ehrenamtlich, hatten hilfe von geringfügig
beschäftigten studentinnen wie regina, marusa oder vanessa (die wir natürlich auch vom
umsatz bezahlten).
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das celery's gab
es 2 jahre lang, von november 2001 bis dezember 2003. wir schlossen, weil die arbeitstage
immer länger (und unerfreulicher) wurden (wir waren beide ja auch gleichzeitig in anderen
bereichen tätig, etwa an der uni/tu oder im kunstbetrieb um unser leben zu finanzieren)
und wir gerne wieder zeit in andere dinge investieren wollten (mussten).<< |
Mit der Übernahme durch den Verein
"Baodo" hat sich vor Ort ein merklicher Umstieg von eher verhaltenen zu sehr
kräftigen Farbtönen vollzogen.

Andere Details im Hause verunsichern mich
derweil noch, weil mir nicht ganz klar ist: Selbstironie? Wohlige Nostalgie? (Womit
stattet sich das Heimweh Vertriebener aus?)

Wie auch immer, "Banania" ist also ein
vor allem in Frankreich sehr populäres Kakao-Getränk. Da gibt es ferner Süßwaren
dieser Marke. In England findet man einen Banania-Likör, der für zwölf Pfund das
Fläschchen (mit dem gleichen Bild auf dem Etikett) zu haben ist.
Cut!
Was wir heute unter 8020 Graz verstehen, hieß
früher "Murvorstadt. Ich hab schon erwähnt, daß jener Teil (hauptsächliche die
Bezirke Gries und Lend) über Jahrhunderte jene Leistungen zu erbringen hatte, die man am
anderen Murufer (8010) für ein gedeihliches Leben brauchte.
Historiker Gerhard M. Dienes zitiert in einem
Text über den Lendplatz eine Schilderung von Gustav Schreiner aus dem Jahre 1843:

Wer also gegenwärtig einen markanten sozialen
Kontrast zwischen Leuten von 8010 und 8020 Graz feststellt, mag im Auge behalten: Das hat
hier Tradition und Kontinuität. Das war bisher noch nie zum Schaden der
"8010er". Ganz im Gegenteil ...
[martin]
[Foto #1: Hörtner, #2 &
#3: Krusche]
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