16. Oktober 2006 
Der Autor Helmut A. Niederle,
den ich unlängst kennen gelernt habe, vertritt die Auffassung, man solle sehr
differenziert betrachten, was an Ressentiments daherkommt und nicht alles gleich mit der
Zuschreibung "Rassismus" versehen. Als Ethnologe und Kunsthistoriker ist er
offenbar mit den Erscheinungsformen von Ressentiments umfassend vertraut. Er spricht sich
überdies klar FÜR die Betonung von Meinungsfreiheit aus, verlangt aber das Abwägen, was
dabei klug sei. Dem gegenüber Meinungsfreiheit auch unkluge Schritte zeigen könne.
Ich denke, es ist da ähnlich wie mit dem Faschismus. All
zu großzügige, unscharfe Zuschreibungen zeigen vor allem, daß man sich keine Mühe
macht, Kriterien zu finden und anzuwenden. Gerade im Nebulösen, im Obskuren, im
Unscharfen ist aber das Reich der Vorurteile.
Wie bedenkenlos Stereotypen zum Einsatz kommen, kann man
alltäglich feststellen. Man muß in der Regel nie lange suchen. Mit der Headline
"Schwarze Seele" wurde zum Beispiel hier eine Ausstellung in Stadtschlaining
beworben. Und es ist dann schon etwas gruselig, wie unreflektiert die regionale
Deutungselite da in die untersten Schubladen faßt.

Warum nimmt jemand an, selbst wenn er da nur mit Metaphern
spielt, etwas oder jemand in Afrika habe eine "Schwarze Seele"? Daß
"schwarz" in unserer Kultur meist negativ konnotiert ist, wird in diesem Feature
ja schon eingangs offengelegt. Und dann im gesamten text nicht entkräftet. Die
Andeutungen bleiben stehn. Da halten schon zum Auftakt "Schwarzer Mann" und
"Schwarze Katz" als Referenzgrößen und Unglücksbringer her. Und es endet mit
einem dichtenden Mittelschullehrer, der immer Schwarz trägt ... Hier der KOMPLETTE TEXT.
Cut!
Zum Chemie-Unfall, den ich vorgestern erwähnt habe, wollte ich Näheres erfahren. Bisher kam:
Von: "Krammer Gerhard"
An: "Krusche "Gleisdorfer Woche"
Cc: "Klambauer Gerhard"; "Leodolter Karin"
Betreff: AW: stand der dinge
Datum: Montag, 16. Oktober 2006 08:48
Sehr gehrter Herr Krusche,
Ich werde Ihnen gerne im Laufe der Woche die
erforderlichen Informationen zukommen lassen, ersuche Sie jedoch um ein paar Tage Geduld,
da wir im Moment zeitlich sehr eingespannt sind.
mit freundlichen Grüßen
Gerhard Krammer
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Krusche "Gleisdorfer Woche"
Gesendet: Samstag, 14. Oktober 2006 11:12
An: Krammer Gerhard
Betreff: stand der dinge
guten tag, herr krammer!
ich wollte mich auf der website ihres hauses eben über
den stand der dinge informieren. zum chemie-unfall fand ich ein pdf-dokument, das
allerdings wenig informativ ist.
gibt es von ihrer seite eine ausführlichere
presse-information?
es würde mich auch interessieren, wie fragen des
schutzes am arbeitsplatz geregelt sind. gibt es dafür in ihrer firma eine spezielle
ansprechperson?
mein diesbezügliches interesse kommt unter anderem
daher, weil in den afrikanischen communities in graz kein geheimnis daraus gemacht wird,
daß man in manchen betrieben den leuten aus afrika oft arbeiten und arbeitsbedingungen
zumutet, die, nun ja, mehr als problematisch sind.
kann ich von ihrer seite dazu ein statement bekommen?
mit freundlichen grüßen!
martin krusche
[martin]
[Fotos: Krusche] [Links & Quellen]
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